Pflanzenanzucht

Gewächshaus für die Pflanzenanzucht

Heizen im Anzuchtshaus | Zusatzbeleuchtung | Schattieren | Sonstige Ausstattung

Pflanzen aus Samen selbst heranzuziehen, ist eine der größten Freuden des Gärtners und des Hobbygärtners - das gilt für urbane Gärtner, genauso wie für die Selbstversorger vom Land oder für die Liebhaber von besonderen Pflanzengruppen. Doch auf der Fensterbank wird der Platz schnell zu eng und im Frühbeet oder Folientunnel ist es im Frühjahr zu kalt. Gerade wer sich für den Erhalt von alten Sorten einsetzen möchte und nicht die Jungpflanzen aus dem Baumarkt, meist Sorten der großen Agrarunternehmen (siehe auch “Monsanto als ungebetener Gast im Garten?”), anbauen möchte, hat mit einem Gewächshaus erst den richtigen Platz für die Umsetzung solcher Pläne. Im eigenen Anzucht-Gewächshaus kann man Samen aussäen, die man selbst geerntet hat oder die man beim Saatgutzüchter/Bio-Saatgutanbieter seiner Wahl gekauft hat, und zu Jungpflanzen für das Gewächshaus, Tomatenhaus, Frühbeet oder das Freiland heranziehen.

Allerdings: Besonders zum Keimen benötigen Samen relativ hohe Temperaturen. Wer also Gemüse, Kräuter, Sommerblumen, Zimmerpflanzen und andere Pflanzen selbst heranziehen möchte (“Jungpflanzen-Anzucht”), benötigt ein Gewächshaus (Anzuchthaus) oder ein Abteil in einem etwas kühleren Gewächshaus, in welchem die Temperatur auch im Winter nicht unter 15 °C absinkt.

Pflanzenanzucht im GewächshausHeizen im Anzuchtshaus

Um Energie zu sparen, sollte man für die Pflanzenanzucht ein hochwertiges, gut isoliertes Gewächshaus kaufen. Ist ein Gewächshaus vorhanden, aber nicht so optimal isoliert, kann man es mit Noppenfolie nachträglich isolieren. Da man oft nicht das ganze Gewächshaus für die Anzucht benötigt, kann man auch innerhalb des Gewächshauses eine wärmere Kabine für die Anzucht einrichten. Nach dem Keimen werden die Pflanzen dann vereinzelt und in eine etwas kühlere “Klimazone” im Gewächshaus gestellt.

Da für die Aufrechterhaltung einer Temperatur von 15 Grad Celsius im Winter ein ziemlicher Energieeinsatz notwendig ist, benötigt man - wenn man ein ganzes Gewächshaus so hoch heizen möchte - eine leistungsfähige Heizung, beispielsweise einen Allgasraumheizer, eine Elektro-Rippenrohrheizung oder einen Anschluß an die Warmwasserheizung des Wohnhauses.

Für manche Pflanzen beträgt die optimale Keimtemperatur 20 bis 25 °C - also noch mehr als die 15 °C. Für die wärmebedürftigen Aussaaten und Jungpflanzen kann man innerhalb des auf 15 Grad Celsius geheizten Gewächshauses ein beheiztes Vermehrungsbeet oder eine noch höher beheizte Kabine bauen. Oft werden Aussaaten auch nah dem Dach in ein Regal o. ä. gestellt, da die Luft dort oben am wärmsten ist. Das sollte man mit Temperaturmessungen vorab klären. Außerdem müssen die Aussaaten vor kalter Zugluft geschützt werden und die Luftfeuchtigkeit in ihrem Bereich erhöht werden - das kann man aber durch eine Folienhaube o. ä. erreichen. Sind die Samen erst einmal gekeimt und kräftig, werden sie  - abhängig von der jeweiligen Pflanzenart und Sorte - langsam abgehärtet, also in einen kühleren Bereich im Gewächshaus umgesiedelt.

Zusatzbeleuchtung

Für die Pflanzenanzucht während der lichtarmen Jahreszeit ist eine Zusatzbelichtung (Stromanschluß notwendig!) zu empfehlen. Geeignet sind Fluora-Leuchtstofflampen, Natriumdampf-Hochdrucklampen, Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und ähnliche Lampen, die ein pflanzengerechtes Lichtspektrum produzieren. Nicht geeignet zur Zusatzbelichtung sind Glühlampen. Sie eignen sich nur dazu, Pflanzenarten, die abhängig von der Tageslänge in Blüte gehen, einen längeren Tag vorzutäuschen.

Schattierung

Pflanzenanzucht-GewächshausausstattungIm Sommer kann die Sonneneinstrahlung für die Jungpflanzen unter Umständen zu stark sein. Aus diesem Grund und auch um die Temperatur nicht zu hoch klettern zu lassen, werden Anzuchtshäuser meist mit einer Schattiervorrichtung versehen.

Sonstige Ausstattung (Wege, Arbeitstische, Hängeablagen)

Ein Gewächshaus zur Pflanzenanzucht wird am besten mit Kultur- und Arbeitstischen ausgestattet, die Wege werden betoniert oder gepflastert. Hängeregale vergrößern die Aufstellfläche. Da es auch im Winter intensiv genutzt wird, sollte im Pflanzenanzuchtshaus auch ein Wasseranschluß vorhanden sein. Dieser muß bereits beim Bau mit eingeplant und in frostfreier Tiefe (80 bis 100 cm) verlegt werden.

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